Es ist der 22.August 1992,
Vor der zentralen Aufnahmestelle für Asyl-Bewerber (zAst) im Sonnenblumenhaus in der Mecklenburger Allee in Rostock-Lichtenhagen, gleichzeitig Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter, versammeln sich etwa 2000 Menschen.Gegen 20:00 Uhr zertrümmern um die 200 Neonazis Betonplatten, und benutzen sie als Wurfgeschosse gegen das Gebäude.Ein erster Molotow-Cocktail wird in das Gebäude geworfen.Es werden Sprüche wie "Deutschland den Deutschen" und "Sieg Heil!" skandiert.
Dies ist der Auftakt jener Ereignisse , die als Pogrome von Lichtenhagen in die Geschichte eingingen.Die schlimmsten rassistischen Ausschreitungen und Gewaltexzesse der Nachkriegszeit, in der das Sonnenblumen- haus von Rechtsextremisten belagert ,mit Brandsätzen beworfen,und Gewalt gegen die Bewohner ausgeübt wurde, die schließlich aufs Dach flüchten mussten, während untere Etagen brannten. Unter den belagerten war auch der Leiter der zASt.
Bis zum 25.8. dauerten die Krawalle.Die rechten Verbrecher wurden von tausenden Zuschauern auch noch beklatscht und angefeuert.Es wurden sogar Imbiss-und Getränke Buden aufgestellt,in denen Täter und Gaffer sich stärken konnten.Unglaublich!
Hier eine Chronologie der Ereignisse
Auch auffällig war die weitgehende Zurückhaltung der Polizei., wenn man bedenkt, das Heute für G 20-Gipfel 20.000 Beamte mobilisiert werden können, und damals nicht mal ein Bruchteil, obwohl es fast Vier Tage dauerte, und man am 22.8. schon absehen konnte , was einen erwartete.
Vieles spricht Heute dafür, das sie bewusst zurück gepfiffen wurde, weil die CDU damit Druck auf die SPD ausüben wollte ,um Verschärfungen des Asylrechtes zu erreichen.Kurz nach Lichtenhagen wurde der sog. Asylkompromiss geschlossen.
Die Ereignisse von Lichtenhagen sind Heute Sinnbild für Rechtsextreme Gewalt, gleichzeitig aber auch für politisches Versagen und letztendlich Kapitulation vor dem Rechtsextremismus.
Heute, da Flüchtlingsheime wieder brennen,Rechte Parteien in Europa immer stärker werden, und sich eine solche nun anschickt in den Bundestag einzuziehen, ist das Gedenken, an die Pogrome und ihre Opfer umso mehr Mahnung.
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