Samstag, 1. Mai 2021

Zum 1.Mai:Umgang mit Helden

 Ich bin ein Held oder war ein Held oder bin ich es überhaupt? Nun ich arbeite in einer Einrichtung, die als Systemrelevant gilt, wie viele im öffentlichen Dienst, gehöre somit daher auch zu einer Gruppe , die man als Helden bezeichnet hat, die den Laden am Laufen hält.

Ich persönlich würde diesen Titel vor allem Rettungskräften zubilligen. Polizisten, Feuerwehrleuten, unseren Kollegen von der Müllabfuhr, aber vor allem auch, den Pflegekräften und Ärzten in den Krankenhäusern.

Zu dieser besonderen Berufsgruppe ein Kommentar von Jens Berger ,der dabei auf Expertise seiner Frau zurückgreifen kann, die Krankenschwester ist , und mit Corona-Patienten arbeitet, und die Heuchelei der Instrumentalisierung dieser Berufsgruppe bei der Diffamierung von #alles dichtmachen sehr schön heraus arbeitet.

Als selbst betroffener (im Entsorgungsbereich)kann ich berichten, wie schnell die Wertschätzung für die "Helden abklang, als es darum ,das sie sich auch monetär bemerkbar macht.

Ver.di hatte vorgeschlagen für 2020 eine Einmalzahlung ,und die Tarifrunde auf Herbst 2021 zu verschieben, die Arbeitgeberseite lehnte dies ab .So fand die Tarifrunde statt, und das Angebot hieß Nullrunde  und zusätzlich Modifizierung an der Eingruppierungsordnung , die Verschlechterungen bedeutet hätten.

So kam es dann auch zu Warnstreiks, zuerst auf der Straße , wofür mancher Pharisäer, der Monate zuvor noch Beifall geklatscht hatte dann die Gewerkschaften kritisierte. Der zweite Warnstreik lief dann als Stay at Home-Streik ab, das hieß Eintragen in die Streikliste und dann wieder nach Hause. Gemessen  an den Bedingungen  am Ende das Ergebnis in Ordnung , insbesondere , weil bei Corona-Prämie und Lohnplus die unteren Lohngruppen besser abschnitten.

In der ganzen Corona-Diskussion werden grade die Vergessen ,die es jetzt besonders schwer haben,und das sind die Kolleginnen und Kollegen im ÖD, die in der Tat den Laden am Laufen halte, weil ihre Tätigkeit eben nicht im Home-Office zumachen ist.

Das sind aber auch Post-und Paketboten und ÖPNV, Einzelhandel, die Leute im Amazon-Lager. und das sind eben auch jene , die in Kurzarbeit, und jene , die eventuell die Arbeit verlieren oder noch verlieren werden, weil ihre Unternehmen infolge der Lockdowns insolvent sind oder kurz davor stehen.

Mit all denen und allen , die in dieser Aufzählung vergessen wurden sollten grade Linke solidarisch sein, und sich für sie einsetzen, denn wenn sie das nicht tun, weil es wichtiger ist beim grünen Klientel im Trüben zu fischen, dann tun es andere, und denen sollte man dieses Feld nicht überlassen.


 

2 Kommentare:

  1. Du hast Recht: Man sollte "Helden" nicht inflationär brauchen.

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  2. Auch das Wort systemrelevant erschließt sich mir nicht. Wir gehören alle zum System, auch wenn uns dieses nicht gefällt. Und, wer jetzt die Kultur und die Kinder da außen vorlässt, soll sich nicht wundern, wenn die Menschlichkeit verloren geht. Es ist nur noch zum Verzweifeln.

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