Daher habe ich hier auch die vergangenen Tarifrunden dokumentiert, und will dies auch diesmal tun.
Bereits 2014 habe ich mich mit den Argumenten gegen Lohnerhöhungen im ÖD auseinander gesetzt . Was ich dort schrieb, ist immer noch aktuell.
Zwei Jahre später beschäftigte ich mich in diesem Zusammenhang mit der Idiotie des Sparwahns. Auch, was dort schrieb,gilt Heute noch.
Hier nun die aktuelle Forderung , und dazu jetzt
Meine Anmerkungen:
Insgesamt gibt es in diesem Forderungskatalog Licht und
Schatten. Zunächst die Entgelt-Forderung: Es läuft im Prinzip auf das Selbe hinaus,
was in den letzten Runden vereinbart wurde.
Ich habe schon an Tarifdiskussionen teil genommen, und wir
sind immer der Meinung gewesen, das die Forderung eines Festbetrages besser
wäre als eine prozentuale Forderung, weil von ihr grade die unteren
Einkommensgruppen profitieren würden. Die Forderung von 200-300€ mehr pro Monat
wäre daher sinnvoller.
Im übrigen halte ich die Sechs Prozent für zu niedrig .Wenn
man denn schon eine prozentuale Forderung aufstellt, dann müsste diese
mindestens bei Acht Prozent liegen, denn herunter gehen muss man sowieso .Die
jetzige Forderung würde, entsprechend der Erfahrung früherer Tarifrunden auf
ein Ergebnis mit 4,x %, für zwei- bis
zweieinhalb Jahre Laufzeit hinaus laufen, was lediglich einen
Inflationsausgleich bedeuten würde. Für einen wirklich spürbaren Lohnzuwachs muss man schon höher
ansetzen.
Verpasst wurde einmal mehr die Chance tariflich ins
einundzwanzigste Jahrhundert zu kommen. Es reicht eben nicht aus, nur die
Jahressonderzahlung Ost an West anzugleichen.
29 Jahre nach dem Mauerfall gehören auch Tarifverträge Ost
und Tarifverträge West auf den Müllhaufen der Geschichte. Die Kollegen im Osten
sind nicht weniger wert als ihre Kollegen im Westen, und darum gibt es auch
keine Rechtfertigung dafür, dass sie für die gleiche Arbeit weniger Geld
bekommen.
Ver.di hätte hier zum Vorreiter werden, und eine längst
überfällige Diskussion anschieben können, doch offensichtlich fehlte hier der
Mut.
Wichtig finde ich die Forderungen bezüglich dem Thema
Ausbildung, insbesondere der
Übernahmegarantie nach der Ausbildung, was eigentlich selbstverständlich sein
sollte, wo doch ständig auch im öffentlichen Dienst über Fachkräftemangel
lamentiert wird(Was man durchaus anzweifeln kann, wenn man bedenkt, wie viele
Ingenieure, Techniker und Facharbeiter im Hartz-IV- System in 1€-Jobs und
sinnlosen Fortbildungen verheizt werden, oder als Leihsklaven in
Zeitarbeitsfirmen ihr Dasein fristen).
Wie dem auch sein, wenn im ÖD händeringend Fachkräfte
gesucht werden, sollte es selbstverständlich sein, auszubilden, und Azubis auch
zu übernehmen, anstatt den Götzen Schwarze Null und den „schlanken Staat
anzubeten.
Verpasst wurde leider auch die Möglichkeit auch in anderer
Hinsicht Vorreiter zu sein, nämlich mit einer Forderung zu einer tariflichen
Regelung,um die sachgrundlose Befristung von Arbeitsplätzen zu überwinden oder
zumindest massiv einzuschränken.
Insgesamt ein Forderungskatalog ,den ich vertreten kann, der
aber besser hätte ausfallen können. Mal sehen, was diese Tarifrunde bringt.
„Insgesamt hat Christian Lindner seit dem Zusammentreten des Parlaments im Oktober damit bei neun Auftritten bis zu 111.000 Euro eingenommen. Genaueres lässt sich nicht sagen, weil die Einkünfte nicht exakt, sondern nur in Spannen angegeben werden müssen“, berichtet der Tagesspiegel.
AntwortenLöschenNeun mal dumme Sprüche herunternudeln und schon kassiert man:
42 Monatsgehälter eines Maurers
48 Monatsgehälter eines Kfz-Mechanikers
49 Monatsgehälter eines Bäckers
50 Monatsgehälter eines Schlachters
51 Monatsgehälter eines Pflegedienstbeschäftigten
55 Monatsgehälter eines Einzelhandelskaufmanns
Aber jetzt nur kein Neid, denn „Leistung muss sich wieder lohnen“
ja, mehr Geld tut Not im ÖD! Ich bin aber dagegen, die Ergebnisse auf die privilegierten Beamten zu übertragen!
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