Europa steht am Abgrund. Statt sich jedoch mit den wahren
Ursachen zu beschäftigen, machen leider auch viele Linke Regierungen , wie die
jetzige italienische dafür verantwortlich, dabei sind diese auch nur Symptome
für die eigentlichen Konstruktionsfehler der EU.
Es ist doch nicht die
Widersetzung der italienischen Regierung gegen die Spardiktate , sondern die
desaströse Politik der EU, ihr abgehobenes , antidemokratisches, autokratisches,
und zentralistisches ,Agieren ist es doch, die den europäischen Zusammenhalt
gefährdet, weil sie die Akzeptanz Europas zerstört, und die Strippenzieher
dieser Politik sitzen auch in Berlin.
Im Interesse des deutschen Wirtschaftsnationalismus, und des
„Germany first“-Protektionismus wird Europa kaputt gespart, demokratische
Entscheidungen missachtet, und missliebige Regierungen erpresst, auf Linie
gezwungen, und notfalls entmündigt.
Was mit Griechenland passierte, und jetzt
mit Italien passiert, ist Kolonialpolitik aus dem Neunzehnten Jahrhundert, die
mit den Idealen eines sozialen, partnerschaftlichen Europas nichts zu tun hat.
Diese Politik hat zum sozialen Niedergang Europas geführt,
und den Nährboden für die Erstarkung rechter Parteien bereitet.
Die Sendung Grand-Hotel Europa der Anstalt hat dies sehr schön
heraus gearbeitet.
Diese EU zu kritisieren, und als antidemokratisch,
korrupt,militaristisch, und Konzern gesteuert zu bezeichnen ist nicht
antieuropäisch, sondern die schlichte Wahrheit.
Das sture „Weiter so“ der ‚EU-Kommission wird Europa endgültig
in den Abgrund stürzen, und dafür sorgen, das es wieder Schlagbäume und
Grenzkontrollen gibt, die kein vernünftiger Mensch haben will.
Eine Linke, die diese Wahrheiten nicht benennt, und
fundamentale EU-Kritik den Rechten überlässt, wird letztendlich in die
politische Bedeutungslosigkeit abstürzen.
Auch das ist nicht antieuropäisch.1998 lehnte die Linke,
damals noch PDS, den Euro ab, und Gregor Gysi hielt eine seiner besten Reden,
in der er all die Fehlentwicklungen voraus gesagt hatte, unter denen Europa
Heute leidet.
Heute ist er leider nur noch ein Schatten davon, aber was
damals galt, gilt Heute in abgewandelter Form auch: Ein gemeinsames Europa, und
europäische Integration, ja- aber nicht so.
Dieses Europa muss von Grund auf erneuert werden. Es braucht
EU- weite Mindestlohn-Mindestsozial-, Mindestarbeitsschutz-Mindestarbeitsrechts-und
Mindeststeuerstandards,und zwar auf dem höchsten Niveau, um zu verhindern, das, wie jetzt, ein Staat, die
anderen nieder konkurriert.
Dies fest gelegt in einer Europäischen Verfassung, der alle
Mitgliedsstaaten in Volksentscheiden zustimmen müssen, und die vorgenannte
Standards festschreibt, und die regelt, was besser europäisch geregelt wird,
und was besser der Nationalstaat regelt.
Wir müssen die Realität akzeptieren, dass die Abschaffung
der Nationalstaatlichkeit zu diesem Zeitpunkt nicht realisierbar ist. Daher
muss der Kompromiss gefunden werden, zwischen europäischer Integration und Nationalstaatlichkeit,
und der heißt Föderalismus.
Das Oben angesprochene europäische Verfassung kann auch
gemeinsame Ziele definieren, die Wahl der Mittel zur Erreichung aber den
Mitgliedsstaaten überlassen. Durch diese Überlassung von Gestaltungsspielräumen
wird die Demokratie gestärkt.
Statt dem autokratischem Aufzwingen von einheitlichen
Haushaltszielen, die in einem so heterogenem Staatenbund kontraproduktiv sind,
und letzten Endes nur dem deutschen Wirtschaftsnationalismus dienen, wären realistischer Zielvereinbarungen
mit Mitgliedsstaaten ,entsprechend ihrer wirtschaftlichen Bedingungen, mit dem Fernziel der Erreichung einheitlicher Standards, sinnvoller.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
-Kein brutales
Kaputtsparen, das zu Not, Elend und Arbeitslosigkeit führt
-Damit kein Nährboden für Rechte
-Stärkung der Demokratie
-durch erleben positiver Erfahrungen mit europäischer
Politik mehr Akzeptanz und Rückhalt für Europa.
In der Außenpolitik muss sich die EU entmilitarisieren. Wenn
wir ein friedliches Europa wollen, brauchen wir nicht mehr, sondern weniger
Waffen.
Statt Aggressionen und Sanktionen wie gegen Russland und
Syrien, muss auf Diplomatie und Gespräche bei der Bewältigung von Konflikten
gesetzt werden.
Miteinander reden statt aufeinander zu schießen, muss
Markenkern europäischer Außenpolitik werden.
So muss auch Regime-Change –Kriegen aus wirtschaftlichen-, und
geopolitischen Interessen, wie in Syrien jede Unterstützung entzogen werden.
„Freihandelsverträge“ genannte Knebelverträge mit
afrikanischen Staaten müssen aufgelöst werden, und an ihre stelle ein fairer
Handel treten, der es diesen Staaten ermöglicht, sich eine eigene wirtschaft
auf zu bauen, damit möglichst wenig Menschen gezwungen sind, aus ihrer Heimat
zu fliehen. Das Recht, nicht migrieren zu müssen sollte auch in den Migrationspakt
aufgenommen werden.
Das wäre ein Stück internationaler Solidarität, oder ist Braindrain
zugunsten unserer Wirtschaft, um diese Staaten noch weiter nieder zu
konkurrieren, etwa solidarisch?
Ein anderes Europa ist möglich, doch dazu muss erkannt
werden, das der Grund für den Niedergang Europas die EU selber ist und ihre
desaströse Politik, und es muss der Wille da sein, diesen Kurs zu ändern, statt
Fundamentalkritik an der EU als antieuropäisch und Rechts diffamieren.
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