Zwölftes
Kapitel
Vom Erfolg der Geheimdiplomatie
In Berlin, traf sich Reto
Schwätzli mit der Kanzlerin in einem Hotelzimmer.
“Also ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was sie von mir
wollen. Ich weiß nichts von einem Paul Heimlich oder Gülleberg.“, sagte sie
„Sicher“, grinste der
Schweizer, „Das hat ja auch ihr Staatssekretär, Herr Stabel eingefädelt,
selbstverständlich ohne ihr Wissen. Ach, das hier“ Er nahm einen Stapel Papiere
aus seiner Aktentasche , „sollten sie sich mal durchlesen. Sehr interessant.
Ich kenne einige Leute bei gewissen Boulevard-Magazinen, die so eine Story
sicher sehr interessieren wird.“
„Äh, ich werde mir das mal ansehen. Aber warum sind sie so
an diesem Gülleberg interessiert?“
„Sagen wir , wir versprechen uns einigen Gewinn von dieser
Partnerschaft“
„Und welchen Vorteil sollen wir davon haben, wenn wir ihnen
ihre Unabhängigkeit lassen?“
„Nun, wenn sie es richtig machen, werden sie sicher bereit
sein, ein gewinnträchtiges Handelsabkommen mit ihnen zu schließen, nur dazu
müssen sie zunächst mal diesen Heimlich zurück pfeifen.“
„Ich kenne keinen Heimlich, aber ich werde mal mit dem
Staatssekretär reden. Wie war noch sein Name? Ah, Ja Stabel.“
„Sehr gut, tun sie das. Am Besten sofort, sonst könnte es
Morgen gewisse Schlagzeilen geben“
„Ich werde sie benachrichtigen.“
Die Kanzlerin verlies das Zimmer, und lies einen zufriedenen
Schwätzli zurück.
*
Martin machte sich auf den Weg zum Rathaus, gemeinsam mit der,
einzigen, Militäreinheit. Er hatte ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch. Ihm war
klar, dass hier ein irrationaler Krieg entfesselt werden könnte.
Das besetzte Rathaus kam in Sicht, und es schien, als wäre
ein Zusammenstoss unvermeidlich.
*
Mummsen, Fürst Jan, und die anderen Regierungsmitglieder,
saßen in Mummsens Büro, und warteten. Etwas anderes konnten sie nicht tun. Von
unten drang der Lärm der Demonstranten herauf. Sie schienen das Mobiliar zu
zerschlagen.
„Ich fürchte, Schwätzli kommt zu spät“, meinte der
Bürgermeister.“
„Ja, vielleicht haben wir wirklich dem Falschen vertraut“,
stimmte Jan zu „Wollen wir das Ganze jetzt beenden, und den Staat auflösen?“
Da klingelte das Telefon, und fast zeitgleich, unten ein
Handy.
*
Plötzlich begann die Demonstration sich aufzulösen. Die
Aufständischen verließen friedlich das Rathaus, und bestiegen einen Bus ,der in
diesem Moment vorfuhr.
Aus dem Funkgerät kam eine Durchsage, das der Einsatz
beendet war, auch die Polizei zog sich zurück. Martin schwante, das auch seine
Mission hier beendet war.
*
Einen Tag später kam die Kanzlerin zum ersten Staatsbesuch
in Gülleberg an. Ein Handelsabkommen wurde geschlossen, nachdem die
Bundesregierung den kleinen Staat auch offiziell anerkannt hatte.
Es begannen auch, Verhandlungen mit der EU, über eine
privilegierte Partnerschaft. Zum Beitritt hatte man das Fürstentum nicht
bewegen können.
Wie abgemacht, bekam der Bechard- Konzern fünfzig Prozent
der Fürstenquelle in stiller Partnerschaft. Mummsen wurde Mitglied des
Vorstandes, Jan des Aufsichtsrates. Fürst Jan dankte ab ,und heiratete Kathrin
Gehrcke, mit der er sich in seinen Palast zurück zog. Gülleberg kam jetzt auch
ohne Fürst aus.
Stabel blieb Staatssekretär für sonstiges , blieb aber für größeres
bereit. Irgendwann musste die DDR -Tuse doch auch mal abtreten. Heimlich
tauchte wieder unter , und man hörte nichts mehr von ihm, aber wenn wieder ein
Agent Provokateur geraucht wird, wird er sicher da sein.
Martin kehrte nach Berlin zurück, quittierte seinen Dienst,
und wurde Privatdetektiv, weil er diesen Sumpf nicht mehr mitmachen wollte.
So bestand der kleine Staat Gülleberg die erste große
Bewährungsprobe, und bewahrte seine Unabhängigkeit.
Tja, und wenn nicht irgendwelche Konzerne oder Politiker
wieder irgendwelche Intrigen spinnen, weil sie den Hals nicht voll bekommen
kann, dann wird er es auch weiterhin tun.
ENDE
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