Elftes
Kapitel
Handelt von der ersten harten
Bewährungsprobe für den jungen Staat
„Nun, wie sieht das Ergebnis aus?“, wollte Kalle Mummsen
wissen.
„Tja“, meinte Hein.
Nach dreifacher Zählung gibt es eine Zwei Drittel-Mehrheit für die Annahme der
Offerte.“
„Gut, Jan und ich werden uns umgehend mit diesem Schwätzli
treffen. Die Sitzung ist hiermit beendet.“
Am nächsten Morgen staunte Mummsen nicht schlecht, als er
auf dem Platz vor dem Rathaus eine große Menschenmenge mit Plakaten und Transparenten antraf, die
mehr Demokratie ,und die Abdankung des Fürsten verlangten. Eilig durchschritt
er die Menge, betrat das Rathaus ,und suchte sein Büro auf, wo Schwätzli und Jan
auf ihn warteten.
„Was ist denn das für ein Auflauf da draußen?“ ,fragte er
Jan nach der Begrüßung.
„Das ,was man erwarten konnte“, antwortete Schwätzli an Jans
stelle „Dahinter steckt ein gewisser Paul Heimlich, ein ehemaliger BND-Agent.
Spezialist für Infiltration und Erzeugung ,künstlichen Aufruhrs.“
„Woher wissen sie das alles?“
„Oh, wir haben unsere Quellen in Berlin.“
„Und was sollen wir jetzt tun?“
„Zunächst mal die Polizei und ähnliches zurück halten. Lasst
sie erst mal demonstrieren, das schadet ihnen nicht so sehr. Wenn sie restriktiv
dagegen angehen, haben sie schon verloren.Das ist, genau, was Heimlich will.
Die meisten Leute da unten dürften nicht mal Bürger ihres, äh…, Staates sein,
sondern hier her gebrachte Agent Provocateurs. Sobald Ordnungskräfte
auftauchen, werden sie alles tun, um Unruhe zu schaffen, und Heimlich hat gute
Beziehungen zur Presse“
„Aber wenn sie auch ohne Polizei Krawalle anrichten, sollen
wir sie einfach gewähren lassen?“
„Solange es nur Sachschaden ist, ja. dann können sie den
schwarzen Peter immer den Demonstranten zuschieben. Im Übrigen haben auch wir
unsere Verbindungen zur Presse. Ich werde, nachdem wir unseren Deal
abgeschlossen haben, nach Berlin fahren, und mich mit Vertretern der
Bundesregierung treffen, und sie mit dem konfrontieren, was wir über Heimlich
wissen. Sicher werden sie es sich dann noch einmal überlegen, ob sie so weiter
gegen sie arbeiten wollen. “
„Nun gut, die Regierung hat sich mit großer Mehrheit für die
Annahme ihres Angebotes entschieden. Bringen wir es also hinter uns..“
„Eine sehr kluge Entscheidung “,meinte Schwätzli, und
entnahm der Aktentasche, die er mitgebracht hatte einen Ordner, in dem sich ein Dokument befand.
„Hier ist der Vertrag. „Wie sie sehen werden, enthält er die
besprochene ,stille Teilhaberschaft. Sie werden feststellen ,das die
Bedingungen sehr Fair, und wir in der Entlohnung der Aufsichtsratsposten nicht
kleinlich sind.“
Mummsen und Jan nahmen das Dokument, und studierten es
eingehend.
„Wenn sie einverstanden sind, möchte ich nunmehr um die
Unterschrift bitten.“
Und der Präsident ,sowie der Fürst von Gülleberg
unterschrieben den Vertrag, der dem Bechard -Konzern Anteile an der Gülleberger
Fürstenquelle sicherte.
„Sehr schön“, war Schwätzli zufrieden, “Und nun fahre ich
nach Berlin. Sie hören dann von mir.“
*
Bisher hatte Martin vor allem eines heraus gefunden ,nämlich
das Gülleberg eigentlich keine Armee hatte, sondern sich diese erst noch im
Aufbau befand. Er rang mit sich ,ob er dies nach Berlin melden sollte. Was
,wenn sie sich darauf hin entscheiden sollten, einzumarschieren?. Eine völlig
unwirkliche Situation.
Ein eintretender Polizist riss ihn aus seinen Gedanken.
„Da findet ne´ Demo Statt vor dem Rathaus.“
„Sind sie gewalttätig?“, fragte der hinzutretende Konrad
Bull
„Nein, bisher ist alles friedlich“
„Gut, einen Einsatzbefehl gibt es auch nicht. beobachten sie
es weiter, und falls es Ausschreitungen gibt, geben sie Bescheid.“
*
Vor dem Rathaus koordinierte Heimlich seine Demonstration.
„Hat sich bis jetzt Polizei sehen lassen?“ ,fragte er einen bulligen Kerl mit
Bürstenschnitt neben sich.
„Bis jetzt nicht nennenswert. Sie lassen uns gewähren.“
„Vielleicht müssen wir den Druck noch ein bisschen erhöhen.
Besetzen wir den Eingang, und wenn das
nichts bringt das Rathaus.“
Die Menge bewegte sich zum Rathauseingang, und begann
Beschäftigte daran zu hindern ,ins Gebäude zu gelangen.
*
Drinnen berieten Mummsen, Fürst Jan, und Klimke, ob sie nun
die Polizei aufmarschieren lassen sollten.
„Das können wir uns doch nicht länger ansehen“, sagte Klimke
erbost. Das ist offener Aufstand“
„Ich habe dir doch gesagt, das die von außerhalb kommen, und
uns provozieren sollten“
„Ja aber…“
„Wir warten noch, solange wir können.“
Die Tür wurde aufgestoßen, und Hein kam atemlos herein.
„Sie besetzen das Rathaus. sie sind schon im unteren
Geschoß.“
Die anderen sahen sich mit bleichen Gesichtern an. Mummsen
und Jan nickten einander zu, und dann zu Klimke.
„In Ordnung“, sagte Mummsen. Riegel die Aufgänge ab, danach
diesen Raum, und dann ruf Bull an ,er soll mobil machen.Ich hoffe ,wir hören
bald von diesem Schwätzli, sonst kommen wir wohl an Krawallen nicht mehr vorbei…
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