BREMEN. Angesichts der hohen Zahl der
menschlichen Opfer der jüngsten israelischen Militäroperation im Gaza-Streifen
hat sich das Bremer Friedensforum mit einem Offenen Brief an den Botschafter
des Staates Israels in Berlin gewandt.
Der Brief hat folgenden Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Botschafter,
wir sind bestürzt über die hohe Zahl der menschlichen Opfer, die die jüngste israelische Militäroperation im Gaza-Streifen schon jetzt gefordert hat.
Bei der israelischen Operation „Protective Edge“ wurden auf palästinensischer Seite seit dem 8. Juli mehr als 1100 Menschen getötet, in der großen Mehrheit unbewaffnete Zivilisten, zu etwa einem Viertel Kinder. Über 6500 Palästinenser wurden verwundet. (Stand 29.7.14, Tagesschau.de) auch Kameramänner und Journalisten befinden sich unter den Opfern der israelischen Angriffe. Über 18.000 Häuser wurden bis jetzt zerstört oder schwer beschädigt, darunter öffentliche Einrichtungen wie Rundfunksender, Krankenhäuser, Flüchtlingsunterkünfte und Schulen der UN, wohin einige der über 110.000 Menschen geflüchtet waren, deren Häuser zerstört wurden. Das einzige Kraftwerk Gazas wurde schwer beschädigt, die Stromversorgung ist weitgehend zusammengebrochen, ebenso die Versorgung mit sauberem Wasser.
Auf israelischer Seite wurden bisher zwei Zivilisten und 53 Soldaten durch palästinensische Gewalt getötet.
Das legitime Recht auf Selbstverteidigung kann nicht für eine Aktion in Anspruch genommen werden, die in erster Linie ungeschützte und unbewaffnete Menschen tödlicher Gewalt aussetzt.
Wir verurteilen jede Form von Gewalt, auch die Raketen auf Israel. Allerdings hat der israelische Staat als weitaus stärkste Militärmacht der Region wirksame Mittel, sich zur Wehr zu setzen. Die gegen die Menschen in Gaza eingesetzte Gewalt hat mit legitimer Selbstverteidigung nichts mehr zu tun.
Diese Kriegsmaschinerie mit ihren rücksichtslosen Zerstörungen kann ebenso wenig zu einem dauerhaften Frieden führen, wie die fortdauernde Enteignung der palästinensischen Bevölkerung, in Gaza ebenso wie in der Westbank.
Was Sie als „Antisemitismus“ und „Israelhass“ bezeichnen, ist nichts anderes als die Reaktion großer Teile der Weltöffentlichkeit auf das aggressive, brutale Vorgehen der israelischen Besatzungsmacht gegen Ihre palästinensischen Nachbarn.
Sicherheit gewinnt man nicht durch immer tödlichere High-Tech-Waffen, sondern durch eine Politik der guten Nachbarschaft, der Respektierung internationalen Rechts und des Prinzips der Gleichheit der Menschenrechte für alle ethnischen und nationalen Gruppen.
Das von Deutschen begangene Menschheitsverbrechen des Holocaust muss uns lehren, jede ethnozentrische und rassistische Diskriminierung zu überwinden.
Die Gewaltspirale muss beendet werden, denn jedes ihrer Opfer ist ein verlorenes Menschenleben zu viel - gleichgültig ob jüdisch oder palästinensisch!
Wir schließen uns deshalb den Forderungen von 725 israelischen Bürgern an, die diese in einem Schreiben an die EU formuliert haben:
Der Brief hat folgenden Wortlaut:
Sehr geehrter Herr Botschafter,
wir sind bestürzt über die hohe Zahl der menschlichen Opfer, die die jüngste israelische Militäroperation im Gaza-Streifen schon jetzt gefordert hat.
Bei der israelischen Operation „Protective Edge“ wurden auf palästinensischer Seite seit dem 8. Juli mehr als 1100 Menschen getötet, in der großen Mehrheit unbewaffnete Zivilisten, zu etwa einem Viertel Kinder. Über 6500 Palästinenser wurden verwundet. (Stand 29.7.14, Tagesschau.de) auch Kameramänner und Journalisten befinden sich unter den Opfern der israelischen Angriffe. Über 18.000 Häuser wurden bis jetzt zerstört oder schwer beschädigt, darunter öffentliche Einrichtungen wie Rundfunksender, Krankenhäuser, Flüchtlingsunterkünfte und Schulen der UN, wohin einige der über 110.000 Menschen geflüchtet waren, deren Häuser zerstört wurden. Das einzige Kraftwerk Gazas wurde schwer beschädigt, die Stromversorgung ist weitgehend zusammengebrochen, ebenso die Versorgung mit sauberem Wasser.
Auf israelischer Seite wurden bisher zwei Zivilisten und 53 Soldaten durch palästinensische Gewalt getötet.
Das legitime Recht auf Selbstverteidigung kann nicht für eine Aktion in Anspruch genommen werden, die in erster Linie ungeschützte und unbewaffnete Menschen tödlicher Gewalt aussetzt.
Wir verurteilen jede Form von Gewalt, auch die Raketen auf Israel. Allerdings hat der israelische Staat als weitaus stärkste Militärmacht der Region wirksame Mittel, sich zur Wehr zu setzen. Die gegen die Menschen in Gaza eingesetzte Gewalt hat mit legitimer Selbstverteidigung nichts mehr zu tun.
Diese Kriegsmaschinerie mit ihren rücksichtslosen Zerstörungen kann ebenso wenig zu einem dauerhaften Frieden führen, wie die fortdauernde Enteignung der palästinensischen Bevölkerung, in Gaza ebenso wie in der Westbank.
Was Sie als „Antisemitismus“ und „Israelhass“ bezeichnen, ist nichts anderes als die Reaktion großer Teile der Weltöffentlichkeit auf das aggressive, brutale Vorgehen der israelischen Besatzungsmacht gegen Ihre palästinensischen Nachbarn.
Sicherheit gewinnt man nicht durch immer tödlichere High-Tech-Waffen, sondern durch eine Politik der guten Nachbarschaft, der Respektierung internationalen Rechts und des Prinzips der Gleichheit der Menschenrechte für alle ethnischen und nationalen Gruppen.
Das von Deutschen begangene Menschheitsverbrechen des Holocaust muss uns lehren, jede ethnozentrische und rassistische Diskriminierung zu überwinden.
Die Gewaltspirale muss beendet werden, denn jedes ihrer Opfer ist ein verlorenes Menschenleben zu viel - gleichgültig ob jüdisch oder palästinensisch!
Wir schließen uns deshalb den Forderungen von 725 israelischen Bürgern an, die diese in einem Schreiben an die EU formuliert haben:
- Rückzug der israelischen Truppen aus Gaza
- Freilassung aller Gefangenen, die nach dem Mord an den drei israelischen Jugendlichen ohne konkreten Tatvorwurf verhaftet wurden
- Aufhebung der Blockade und Öffnung der Grenzübergänge nach Gaza für Waren und Menschen
- Internationalisierung des Rafah-Übergangs nach Ägypten
- Errichtung eines Hafens und Flughafens für Gaza, unter UN-Aufsicht
- Ausweitung der Fischereizone vor Gaza auf 10 km
- Grenzsicherung für Gaza durch eine internationale Schutztruppe
- Wiederherstellung einer Industriezone und Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in Gaza
- Schluss mit der Einmischung in die Bildung einer palästinensischen Einheitsregierung
- Ein erleichtertes Genehmigungsverfahren für die Gläubigen, um in der Al Aksa-Moschee in Jerusalem zu beten
Es wäre ein großer Beitrag, den Israel für den Weltfrieden leisten kann, wenn die stärkste Militärmacht im Nahen Osten nicht mehr auf die Gewalt ihrer Waffen, sondern auf die Weisheit und Menschenliebe ihrer Friedenskämpfer setzen würde.
Um mit Martin Luther King, dem großen gewaltlosen Kämpfer, zu sprechen: "I have a dream": dass Juden, Christen und Muslime - Israelis und PalästinenserInnen in diesem für so viele Menschen heiligen Land eine wahrhaft humane, friedliche und gleichberechtigte Zukunft aufbauen...
Anmerkung:
Inzwischen gibt es eine weitere dreitägige Feuerpause .Sehen wir mal ,was daraus wird .Jede Waffenruhe ist zu begrüßen.Noch mehr aber ein entgültiger Frieden.
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