Mir muss jetzt niemand sagen,das das was Akif Pirincci da letzte Woche auf der PEGIDA-Demo von sich gegeben hat,freundlich ausgedrückt, hasserfüllter, reaktionärer Käse war, und gar nicht ging, und den nachfolgenden Shitstorm hat er sich redlich verdient.
Was jetzt allerdings passiert, das seine Verlage ihm in vorauseilendem Gehorsam kündigen,und die Buchhändler seine Bücher, auch die Katzen-Krimis aus dem Laden nehmen,und ihren Kunden anbieten sie herzubringen, damit sie zerstört werden können,also praktisch die Existenz eines Mannes zerstören zu wollen, nur weil er eine völlig indiskutable Rede gehalten hat, ist gerade in Hinsicht auf die Meinungsfreiheit ein Rückfall in ganz dunkle Zeiten.Dies kommt einem Berufsverbot gleich, das wir aus Diktaturen kennen.Hier ist dem Artikel von David Berger auf Telepolis zuzustimmen.
Ich verteidige nicht Pirincci, und noch viel weniger, was er von sich gegeben hat, und wofür er völlig zu Recht öffentlich Prügel bezogen hat, ich verteidige die Meinungsfreiheit.
Darf ich mal daran erinnern, das, als Sarrazin seinen Islamophoben, Ausländerfeindlichen, Eugenischen Kackhaufen namens "Deutschland schafft sich ab" in die Öffentlichkeit entleert hatte, dieselben, die jetzt Pirincci am Liebsten schlachten wollen,noch gerufen haben"Das wird man ja wohl noch sagen dürfen",und für die Meinungsfreiheit gekämpft haben.
Richtig, Pirincci dürfte seine Meinung auch öffentlich sagen, und muss sich selbstverständlich massive Kritik dafür gefallen lassen.Darum geht es auch gar nicht.Es geht um den völligen Boykott seiner Bücher, selbst der inhaltlich unbedenklichen Felidae-Romane,das seine Verlage nichts mehr von ihm drucken wollen.Ein völliges Berufsverbot also, und eine erhebliche Beschneidung seiner Meinungsfreiheit.Seien wir ehrlich: kein Buchhändler hätte damals gewagt, und würde es Heute auch nicht,Sarrazins Buch aus Protest aus den Regalen zu nehmen,und sein Verlag hätte ihm auch nicht gekündigt,und was in "Deutschland schafft sich ab"steht, ist ja nicht weniger Rechts und reaktionär, als das ,was Pirincci auf der Demo gesagt hat.
Wenn sich Demokraten der selben totalitären Mittel bedienen, wie in Diktaturen üblich, was unterscheidet sie dann noch von den Faschisten, die sie zu bekämpfen vorgeben? Und wenn wir schon den Dreck von Sarrazin in den Buchläden ertragen ,werden wir auch den von Pirincci ertragen.das muss eine Demokratie aushalten, zumindest, wenn sie diesen Namen verdient.
Viele sollten über das Voltaire-Zitat noch einmal nachdenken:
"Deine Meinung ist mir verhasst, aber ich würde dafür sterben, das du sie sagen darfst"
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