Montag, 10. Oktober 2016

Kevin und die Heuchler

Vor Zehn Jahren starb hier in Bremen der zweijährige Kevin unter entsetzlichen Umständen.Er war das Opfer von Politik-und Behördenversagen,und nicht zuletzt Opfer regider Sparpolitik,und eines in Folge dessen unterbesetzten Jugendamtes.

Kevin war, das kann man so sagen, das Opfer des kranken ideologischen Wahns, die öffentliche Daseinsvorsorge nach kapitalistischer Verwertungslogik zu organisieren, und das Kindeswohl dem Diktat der Wirtschaftlichkeit unter zu ordnen.

Nun gedenken sie alle seiner.Die selben Polit-Heuchler, die die Jugendämter dermaßen kaputt gespart haben, das jene intensive Betreuung, die nötig gewesen wäre, nicht geleistet werden konnte.Es sind dieselben ,die durch die Einführung von  Hartz-IV und Agenda 2010 dafür verantwortlich sind, das zwei Millionen Kinder in diesem Land, einem der reichsten der Welt, in bitterer Armut leben müssen,und ohne Perspektive auf Besserung sind, was nicht zuletzt auch die Voraussetzung für weitere Fälle "Kevin" schafft.

Und nicht zuletzt sind diese Politiker, aber auch Medienvertreter auch diejenigen, die Schäuble für seine Härte gegen Griechenland gelobt haben, und kein Problem damit haben, das die so aufoktroyierten Spardiktate die Säuglingssterblichkeit in Griechenland haben explodieren lassen.

Und von den vielen Kindern, die durch ,von der "westlichen Wertegemeinschaft" vom Zaun gebrochene Kriege zu Tode gekommen, obdachlos geworden,und traumatisiert sind will ich gar nicht erst anfangen.

Aber scheinheilig stehen sie nun vor Kevins Grab, und gedenken seiner, und sprechen in Sonntagsreden, davon, wie wichtig unsere Kinder sind..aber Hartz IV abschaffen?,Mit Spar-Politik aufhören? Nein, natürlich nicht, es darf keine Alternative geben zur Alternativlosigkeit. statt dessen erhebt man sich bei solchen Anlässen moralisch, und sonnt sich im Gefühl ,zu den Guten zu gehören.

3 Kommentare:

  1. Die Begriffe "Heuchler" und "scheinheilig" sind tatsächlich die passendsten, die sich in diesem Zusammenhang für die Bande finden lassen. Danke für den Kommentar!

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  2. Die Heuchler, die Scheinheiligen, die Aufklärer, die Untersucher, die Ausschüsse (Ausschuss, im Sinne von nicht zu gebrauchen).

    Ich habe den Artikel des Weser-Kuriers gelesen, mit wachsendem Zorn und Wut.

    Deine gesellschaftliche Analyse, deiner Beschreibung von scheinheiligen Politikern und Medien, die begleitende Gleichgültigkeit der Menschen. Sie passt. Leider!

    Gleichgültig im Angesicht von Gesetzen, die Unrecht zu Recht erhoben haben, organisierte Unfähigkeit (aber mit Hochschulabschluss, oft mit Doktor, mindestens aber mit BA/MA) von Politikern und Beamten, Mitarbeitern des Öffentlichen "Dienstes", karrieregeiler Mitläufer, die sehr wohl Täter, Mittäter sind, weil sie im Dienstbetrieb nicht auffallen wollen, weiterkommen wollen.

    Aber "nachher" aufarbeiten, aufklären, ändern (damit so etwas NIE wieder passieren kann.

    Und "so etwas" doch immer wieder passiert, immer häufiger und gar nicht mehr berichtet wird (Alter Hut, Nicht schon wieder, Immer das selbe, Will doch keiner mehr lesen) weil "es" nicht in die heile neoliberale Welt passt, in der es jeder schaffen kann!

    Einfach nur zum Kotzen, die die mitmachen, die die Gleichgültigkeit ausüben, die die berufsmäßig für eine kurze Zeitspanne durch Aufklärung die Gewissen (das eigene und das des "anteilnehmenden" Volkes) beruhigen wollen/müssen. Und doch nichts wirklich grundsätzlich Besseres schaffen können. Selbst wenn sie es wollten.

    Weil das System, dem sie sich unterworfen haben, diese Verbesserungen nicht zulässt.

    Weil die meisten Leute die Verrohung der Gesellschaft einfach als "Zeitgeist" anerkannt haben. Weil "Leben" an sich wertlos geworden ist. Weil nur Rücksichtslosigkeit (Ellebogen, "Durchsetzungsvermögen", Empathielosigkeit, Soziopathentum) zu Geld führt.

    Und Geld macht ein Leben erst wertvoll!

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  3. Hallo Charlie, hallo Satire,

    Das Perverse an diesem System, und dem dadurch hervorgerufenen Zeitgeist,ist ja die Ausgrenzung jener, die keiner Lohnarbeit nachgehen können oder wollen.Es wird Egoismus gepredigt, und mit der Einführung von Hartz IV wurde uns eingeprägt, das er keiner Lohnarbeit nachgeht,nicht zu unserer Gesellschaft gehört.

    Angefangen bei Münteferings "Wer nicht Arbeitet ,soll auch nicht essen", die nicht von ungefähr an die Parole "Arbeit macht frei" erinnert, und von Nahles hört man ja heut ähnliche Töne.Allein darum schon, kann hier mit Fug und Recht von Faschismus sprechen, denn es handelt sich hier um lupenreine Ausgrenzung.Und Fälle wie der von Kevin,werden dadurch begünstigt.

    L.G.,
    der Doctor

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