Impressionen vom Streiktag in Bremen
Okay, damit wisst ihr ,das ich aus Bremen komme(was ist grün
und stinkt nach Fisch?…Ja Ja) ,aber ist auch okay ,ich lebe gerne hier.
Wie versprochen, berichte ich mitten aus dem Warnstreik. Das
Tor unseres Betriebes wurde schon am Nachmittag zuvor, zu Feierabend mit
wunderschönen Streikplakaten dekoriert.
Gestern Morgen trafen wir uns dann mit unseren übrigen
Kollegen übrigen Kollegen am Firmensitz
,hinterm Hauptbahnhof und marschierten dann zum fünf Minuten entfernten
Kulturzentrum Schlachthof ,wo eines von Streiklokalen eingerichtet war ,und das
zentraler Sammelplatz war.
Hier gab es zur Stärkung Kaffee, Wasser und Brötchen und 3
Ansprachen ,unter anderem von der Bremer Landesvorsitzenden Cornelia Knieper
,die auch noch einmal die Unternehmen aufzählten, die sich am Streik
beteiligten(wir wurden dabei zunächst vergessen, Frechheit!)
Gegen Zehn Uhr enterte dann eine Samba-Trommelgruppe den
Platz , sorgte für zusätzliche Stimmung, und machte die ohnehin lockere und
fröhliche Stimmung noch etwas fröhlicher.
Von ihr angeführt und zu ihrem Rhythmus ,setze sich der
Demonstrationszug dann in Bewegung.
Es war schon ein besonderes Erlebnis ,die Hochstrasse, eine
auf einer Brücke am Bremer Hauptbahnhof vorbeiführende Autoschnellstrasse
einmal zu Fuß entlang zu gehen.
Bei der Wende am Rembertikreisel bekam man dann mal eine
Vorstellung davon, wie viele Menschen hier auf der Strasse waren. Während wir
vorderen schon um den Kreisel herum waren, war das Ende der Schlange noch
irgendwo auf der Hochstrasse und noch gar nicht in Sicht. Über 2000
Kollegen/innen waren da unterwegs.
Schließlich kam der zug an seinem Ziel, dem
Rudolf-Hilfering-Platz an, wo das Bremer Finanzressort residiert.
Hier gab es eine Kundgebung mit mehreren Rednern und etwas
Musik.
Zunächst aber wurde eine Girlande aus Zweigen und “Steuer-
CD´ s“ vor dem Gebäude der Finanzsenatorin aufgehängt ,die Mitarbeiter des
Umweltbetriebes bei der Arbeit in den Wallanlagen und anderen öffentlichen
Grünanlagen so gefunden hatten ,und die der Senatorin helfen sollten, die
Haushaltsnotlage zu lindern.
So wurde auch in den Reden darauf hingewiesen, das die
schwierige Haushaltslage doch eher die Folge schlechter Steuerpolitik ist, und
nicht zu hoher Gehälter im öffentlichen Dienst oder zu hoher Tarifforderungen.
Scharf wurde die Respektlosigkeit und die mangelnde Arbeit
der Beschäftigten kritisiert ,die sich auch dadurch ausdrückt ,das nicht mal
ein Angebot vorgelegt wurde. Dem ist auch absolut zuzustimmen.
Darüber hinaus liegt auch auf der Hand ,das gerade der
Sockelbetrag von 100€ auch ökonomisch vernünftig ist ,da er grade den unteren
Gehaltsgruppen zugute kommt, die es sich ja nun mal nicht leisten können ,ihr
Geld anzulegen, sondern ,die ja davon leben müssen, es also für den Konsum
ausgeben, wie das in einer funktionierenden Marktwirtschaft auch sein sollte.
Damit wird Nachfrage in der Wirtschaft geschaffen ,was dort wiederum zu
Investitionen führt und so höhere Steuereinnahmen generiert. Dies ja auch schon
durch die Lohnerhöhung an sich, da ja die Lohnsteuer prozentual erhoben wird
.Sie steigt also mit dem Gehalt. Wie ich einmal schrieb: Das Entscheidene ist
Löhne nicht als bloße Kosten anzusehen, sondern als volkswirtschaftliche Größe,
die Nachfrage schafft.
Mein Fazit: Ein insgesamt gelungener Streiktag. Einziger
Wermutstropfen :Die Organisation der anschließenden Registrierung war nicht so gelungen.
Für Morgen und Übermorgen(20/21.03.),ist die nächste
Verhandlungsrunde angesetzt. Sollte man da nicht zu einem Ergebnis kommen(und
ich gehe leider davon aus), sind für nächste
bereits weitere Aktionen geplant, dabei auch eine Zentrale Kundgebung in
Hannover.
Schau´n wir mal!
Von der Streikfront,
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