Nun scheint wohl wahr zu werden, was zu Anfang des Jahres
noch undenkbar war: der Grexit, der Austritt Griechenlands aus dem Euro.
Allerdings stellt sich die Frage: War er überhaupt vermeidbar? Sein wir
ehrlich: Die Chancen standen von Anfang an nicht gut. Denn die ,von der
Bundesregierung dominierte ,Euro-Gruppe bestand halsstarrig auf der Fortsetzung
der verheerenden Kürzungspolitik, die schon den Vorgängern Syritzas
aufoktroyiert worden ist, deren Scheitern durch sämtliche Zahlen und Wirtschaftsdaten
belegt ist, und die diese kaltblütig gegen die eigene Bevölkerung umsetzten.
Das sich irgendwann das griechische Volk
dies nicht mehr gefallen lies war da nur
logisch, und somit auch der Wahlsieg von Syritza, den vor allem die Bundesregierung
mit allen Mitteln zu verhindern versuchte.
Nachdem der Versuch das griechische Volk zur Wahl einer
genehmen Regierung zu erpressen fehl geschlagen war, ging es nun darum die
missliebige linke Regierung auf Linie zu zwingen, wohl wissend, das dies für
Tsipras politischer Selbstmord wäre
.aber genau darum ging und geht es auch. Es darf keine erfolgreiche linke
Regierung geben, die mit alternativen
Politischen Rezepten das Land aus der Krise holt. Darum
musste Syritza gezwungen werden, seine Wahlversprechen zu brechen, und wie die
Vorgänger-Regierungen gegen das eigene Volk und zu Gunsten von Banken und
Konzernen zu handeln.
Nun ist man auch damit gescheitert. Griechenland widersetzt
sich dem Diktat, gegen Brosamen weitere Kürzungen umzusetzen, und sein Tafelsilber
von Privat-Konzernen ausplündern zu lassen.
Nachdem man sie nach dem Motto: “Vogel friss oder stirb“ vor
die Wahl gestellt ,entweder den „Vorschlägen“ zuzustimmen oder aus dem Euro zu
fliegen, ohne über Details reden zu können, tut nun Alexis Tsipras das
normalste der Welt: Er lässt sein Volk darüber abstimmen. Das ist absolut
konsequent, ist doch das griechische Volk direkt von diesen „Reformen“
betroffen, und muss unter weitern Kürzungen leiden. Das griechische Volk über
sein Schicksal abstimmen zu lassen, ist das urdemokratischste überhaupt.
Sieht man sich die wutschäumenden Reaktionen deutscher
Politik und Medien an, so scheinen die mit der Demokratie auf Kriegsfuß zu stehen .Außerdem zieht sich
eine völkische und nationalchauvinistische Grundhaltung durch Politik und
Medien.
Besonders schlimm, der gestrige ARD-Brennpunkt, der
ausschließlich aus antigriechischen Hasstiraden bestand. Gerade in einem
Gebühren finanziertem öffentlich rechtlichen Medium ein derartig einseitiges,
tendenziöses Machwerk vorgesetzt zu bekommt, zeugt von postdemokratischen
Zuständen. Das hatte mehr was von aktueller Kamera, als von seriöser Berichterstattung
Allerdings muss man auch sagen, eine so heftige Reaktion
zeugt auch von Angst. Die Institutionen ,und allen voran, die Bundesregierung
wollen das Scheitern ihrer Austeritätsideologie nicht wahr haben, darum
versuchte man Griechenland unter die Knute zu zwingen, nicht zuletzt, um im
Hinblick auf Wahlen in Spanien und das Erstarken von Podemos ein Exempel zu
statuieren, das es keine Alternativen zu den Kürzungs-Diktaten gibt.
Nun hat sich Griechenland aber widersetzt, und auch die
letzten “Vorschläge“ abgelehnt. Die Tatsache, das es nicht gelungen ist,die
Griechen zu disziplinieren, ist bereits eine Schwächung der deutschen
Vormachtstellung in Europa, die darauf beruhte die Partnerstaaten mit Lohn-und
Sozialdumping nieder zu konkurrieren und sie anschließend zu massiven Lohn -und
Sozialkürzungen zu zwingen, um Kredite zum Import deutscher Waren zu bekommen.
Dies wurde ermöglicht durch massive Konstruktionsfehler des Euro, wie auch Heiner Flassbeck nachweist.
Wenn nun das griechische Volk wie aufgefordert mit „Nein“
stimmt ,und sich so hinter sein Volk stellt, wäre wohl die Niederlage der
Troika perfekt, denn bei genauer Betrachtung stellt sich doch die Frage: Wem
schadet der Grexit eigentlich mehr?
Sein wir doch ehrlich: Die Annahme des Troika-Diktats hätte
Syritza in eine Abhängigkeit geführt, die ihr jede Möglichkeit eigenständig
Politik zu gestalten genommen hätte. Da ich glaube, das sowohl Tsipras als auch
Varoufakis keine Idioten sind, glaube ich, dass ihnen dies frühzeitig klar war.
Sie mögen Anfangs noch geglaubt haben, das man mit den „Institutionen“ reden
kann , müssten jedoch bald gemerkt
haben, das ihre Gegenüber zu keinem Vernünftigem Kompromiss bereit waren, der
es ihnen erlaubt hätte , ihr Land aus der Krise zu führen, weil sie auf keinen
Fall erfolgreich sein dürften, und wegen des Signals nach Spanien. Insofern
muss man wohl sagen, waren die Verhandlungen wohl von Anfang an zum Scheitern
verurteilt.
Das man auch in der griechischen Regierung bereits diese
Ahnung hatte, zeigt Tsipras´ Besuch in Moskau. Die Schnappatmung deutscher
Politik und Medien angesichts dieses Besuchs sprechen Bände über die Angst, dass
sich Griechenland alternativ zur EZB mit Geld versorgen könnte. Dass er am
18.6. jetzt zum zweiten Mal innerhalb seiner kurzen Amtszeit in Russland war,
und beim Weltwirtschaftsgipfel in St. Petersburg gesprochen hat, zeigt, dass
der griechische Ministerpräsident offenbar einen finanziellen Plan B in der
Tasche hat. Nicht zuletzt dies hat es ihm wohl ermöglicht das Angebot der
Euro-Gruppe abzulehnen.
Könnte es also sein, das
man bei Syritza schnell gemerkt hat, das es mit dieser Euro-Gruppe keine
Einigung geben kann, die vor dem eigenen Volk vertretbar wäre, und darum schon
frühzeitig einen Plan B in der Tasche hatte? Immerhin, nehmen wir an, die
griechische Bevölkerung stimmt mehrheitlich für ihre Regierung, und es kommt zum
griechischen Austritt aus dem Euro. Wäre das auf Lange Sicht nicht sogar besser für das Land? Die Rückkehr zur
Drachme würde zur Abwertung der Währung führen, und somit die Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands stärken. Gleichzeitig gäbe das der griechischen Regierung die
Möglichkeit , nach Isländischem Vorbild die Banken pleite gehen zu lassen
und in öffentliches Eigentum zu überführen, um auf diese Weise Finanzhoheit zu
erhalten, somit eine Zentralbank zu gründen, die dem Finanzministerium
unterstellt wird ,und mit zinsgünstigen Investitionskrediten an Unternehmen die Konjunktur
anzukurbeln. Wo das Geld herkommen soll? Erstens kann eine Zentralbank Geld
schöpfen, und zweitens Aufbau einer vernünftigen Steuerverwaltung und Besteuerung großer Vermögen, drittens habe ich auf Russland schon hingewiesen. Darüber hinaus
würden sich in den BRICS- Staaten auch zusätzliche Märkte für griechische Waren
öffnen. Ein Beitritt Griechenlands zur BRICS wäre dann auch wahrscheinlich.
Darüber hinaus hätte man dann die Freiheit Reformen des Steuerwesens, und die Bekämpfung der Korruption durchzusetzen
Darüber hinaus hätte man dann die Freiheit Reformen des Steuerwesens, und die Bekämpfung der Korruption durchzusetzen
Die voran gegangenen Überlegungen dürfte man wohl auch in
Euro- und Bundesregierungskreisen anstellen, darum auch ihre angst davor, wie
der sie bespeichelnden Medien, denn damit wäre Merkels Macht in Europa wohl endgültig
zerstört, und wohl auch ihre Ideologie am Ende. Die Ideologische Verbohrtheit
und Borniertheit der Institutionen,
sowie deutscher Regierungspolitiker und Medien, werden so zum Sargnagel des
europäischen Projekts. Egal, was nun passiert, wir erleben gerade den Anfang
vom ende des Euro, und seine Totengräber heißen, Gabriel, Schäuble und Merkel
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