Was spricht für Assad als Täter?
1.)Die Syrische Armee ist im besitz von Giftgas2.)Assad kann als skrupellos genug eingeschätzt werden,diese anzuwenden,wenn zur Machterhaltung von Vorteil wäre.
3.)Geheimdienstberichten zufolge wurde ein Telefongespräch von Damaskus abgehört,in angeblich dem der Einsatz befohlen wurde
Was spricht gegen Assad als Täter?
Zu 1.)Der Besitz dieser Waffen allein ist kein schlüssiger Beweis,sondern lediglich ein Indiz,das hier nur eins aussagt:nämlich ,das die Waffen vorhanden sind.2.)Der Einsatz von Gftgas wäre nachweislich für Assad kein Mittel zum Machterhalt,sondern zum Machtverlust,da er zum Eingreifen der Westmächte führen würde.Warum sollte er das riskieren,zumal die syrischen Truppen auf dem Vormarsch und die Rebellen auf dem Rückzug sind ,der Bürgerkrieg also zu seinem Gunsten verläuft.Das ergibt keinen Sinn.
Zu 3.)Diese vorgeblichen Beweise stammen aus den selben Geheimdienstquellen aus denen auch die angeblichen Beweise für Massenvernichtungswaffen im Irak stammen,die sich hinterher als gefälscht herausstellten.Informationen aus dieser Quelle sind also nicht sonderlich vertrauenswürdig.Der israelische Geheimdienst will das betreffende Gespräch abgehört haben.Jedoch ist dies nicht warscheinlich.Es gibt eine britische Radarstation auf Zypern,die in der Lage wäre alle Funk-und Telefongespräche abzuhören.dort ist jedoch zuir fraglichen Zeit nichts aufgefangen worden.Mittlererweile heißt es ja jetzt,das Assad den Angriff nicht persönlich befohlen und genhmigt hat.Aber warum sollten Teile der Armee denn eigenmächtig vorgehen,zumal auch den Offizieren die Folgen eines Giftgasangriffes klar sein dürften,und ein brutaler Diktator,der seine Armee , zumindest in dieser Hinsicht, nicht im Griff Hat?Unwarscheinlich.
Der amerikanische Blog"Mindpress"bringt ein interview des Journalisten Dave Gavlak und Yahia Ababneh mit Rebellenvertretern im betroffenen Gebiet.Die Rebellen bekennen sich dort zum Giftgasangriff,sagen jedoch,das es kein Angriff war,sondern ein Unfall,infolge unsachgemäßer Lagerung und Handhabung,weil man nicht wusste,was man da hat.Das kann man jetzt glauben oder nicht,weniger glaubwürdig als die US-Geheimdienst-Informationen ist es aber auch nicht.Das die Rebellen im Besitz von Giftgasgranaten sind weiss man schon länger,da Angehörige der Al Nusra,des syrischen Ablegers der Al Quaida bereits im März an der türkischen Grenze mit Sarin-Behältern aufgegriffen wurden.
Noch ein Letztes:Giftgaswaffen sind schwer bis gar nicht kontrollierbar,da schon ein plötzlicher Windrichtungswechsel reichen kann ,um sich selber zu vergiften.Somit wäre ihr Einsatz ohnehin wenig sinnvoll und nur die allerletze Option.die Kriegslage ist aber so gut für die Regierungstruppen,das man von diesem Fall weit entfernt ist.
Warum wollen die Westmächte unbedingt den Krieg?
Tucholsky schrieb einmal:
"Kriege wird es solange geben,wie es Menschen gibt,die daran verdienen"Mit diesem einen Satz drückte er aus,worum es bei Kriegen wirklich geht:Um wirtschaftliche Interessen,in erster Linie derer der Waffenindustrie.Und da haben wir einen entscheidenden Punkt,grade bei den USA:Um deren astromische Rüstungsausgaben zu rechtfertigen,bedarf es sehr triftiger Gründe.Und der triftigste aller Gründe ist nun einmal ein Krieg.Vor allem könnte Obama nun ohne Gesichtsverlust die beabsichtigte Kürzung der Rüstungsausgaben zurücknehmen, denn man befindet sich ja im Krieg.
Wichtiger sind aber die geostrategischen Interessen.Syrien liegt auf einer Schnittstelle zwischen Europa und Asien.Es ist daher von großer geostrategischer Bedeutung.Das wissen auch Russen und Chinesen,die im Sicherheitsrat nicht nur aus Friedenswillen,sondern vor allem auch aus eigenen Interessen in der Region heraus,blockieren.
Es gibt aber auch ein viel wichtigeres Motiv:Syrien wäre Aufmarschgebiet für einen eventuellen Feldzug gegen den Iran,den die USA seit längerm planen.Es gibt da aber ein Problem,und das ist die Strasse von Hormus,eine Meerenge im roten Meer,die vom Iran kontrolliert wird und der Regierung in Teheran die Möglichkeit gibt,Öltransporte aus Saudi-Arabien zu Blockieren,die sich über Rotes Meer und Suez-Kanal den Weg zum Atlantik abkürzen,und auf diese Weise die Ölversorgung der Westmächte empfindlich zu stören.Iran hat schon einmal von der Drohung Gebrauch gemacht,die Strasse abzuriegeln und keine Tanker mehr durch zu lassen.Würde man nun in Syrien einmarschieren,oder ein zugeneigtes Regime installieren,so hätte man die Möglichkeit eine Ölpipeline von Saudi-Arabien an die syrische Mittelmeerküste zu legen und so die Strasse von Hormus zu umgehen.DerWeg für eine Invasion des Iran wäre frei. Ein ziemlich plausibler Grund für einen Militärschlag.
Fazit
Was wirklich geschehen ist,wer den Giftgasangriff verübt hat,ob er ein Angriff oder doch ein Unfall war,das lässt sich hier nicht abschliessend sagen.Nimmt man die vorliegenden Informationen zusammen,so ist die Täterschaft Assads mehr als unwarscheinlich.Er hätte nicht den geringsten Vorteil davon,im Gegenteil,es wäre Selbstmord und somit völlig irrational.Nur die Rebellen hätten einen klaren Vorteil davon,weil die Westmächte dann kriegsentscheidend auf ihrer Seite eingreifen würden.Vielleicht war es aber auch wirklich ein Unfall,der durch die Propaganda zum Angriff aufgebauscht wurde.Wir wissen es nicht und werden es wohl auch nie erfahren
"Im Krieg stirbt die Warheit zuerst",heist es.
Doch ein Krieg kann und wird diesem Land keinen Frieden bringen .Er wird aufgrund der schwierigen Verhältnisse zu einem unkontrollierbaren Flächenbrand führen,der die ganze Region destabilisieren kann.Daher kan Krieg keine Option sein.Dies scheint auch eine immer größere Mehrheit in den USA so zu sehen.wohl auch,weil die Washington Post ein Foto und ein Video veröffentlicht hat,das die Hinrichtung syrischer Soldaten durch Rebelleneinheiten zeigt.Obama muß ausserdem die Frage beantworten ,warum er in Syrien an der Seite der selben Terroristen kämpfen will,die man in Afghanistan und im Irak bekämpft.Das Märchen vom Krieg gegen den Terrorismus,wird so entgültig ad absurdum geführt.(Wer nicht von der mittlererweile wilhelminischen Kriegspropaganda verblendet war,für den war von Anfang an klar ,das es nie um die Bekämpfung des Terrorismus ging)
Die Syrische Tragödie lässt sich nur auf dem diplomatischen,dem Vermittlungsweg beenden,nicht mittels Krieg.Hoffen wir ,das die Weltgemeinschaft doch noch zur Vernunft kommt.
Weitere Artikel zum Thema:
http://www.rationalgalerie.de/index_722.html,Syrien,Rebellen und Giftgas
http://www.sebastian-harmel.de/blog/
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58675,Wie im Irak
http://hinter-der-fichte.blogspot.de/2013/09/usasyrien-der-einsame-irre-will-den.htm
http://www.kritisches-netzwerk.de/content/gibt-es-einen-kollektiven-kriegsrausch-der-deutschen
Der Treppenwitz an der Geschichte: Genau diese angeblichen Chemiewaffen retten Assad jetzt. Egal, ob er sie, einer seiner Offiziere oder die Opposition die Waffen eingesetzt haben – folgt er dem Vermittlungsvorschlag des russischen Außenministers, ist seine Macht bis auf Weiteres gerettet, der Strom von Waffenlieferungen gesichert. Assad kann mit einiger Sicherheit davon ausgehen, als Gewinner aus dem Gemetzel hervorzugehen; die Zeichen deuten darauf. Für die Zeit nach einem angedachten Sieg des Regimes ist es außenpolitisch nur von Vorteil – sogar überlebenswichtig – frei vom Ruch des Einsatzes dieser Waffen zu sein.
AntwortenLöschenRussland behält seinen Brückenkopf, die USA blamiert und Assad erst einmal vor einem Militärschlag bewahrt. Besser konnte es für den Assad-Clan nicht kommen. Jetzt ist erst einmal wieder wegsehen angesagt. Wie auch schon die Jahre davor.
Hallo,Volle Zustimmung.Ich habe auch deinen Artikel gelesen,und wie sehr die Kriegstreiber ,auch bei uns, blamiert sind ,sieht man daran ,wie unsere Medien die Sache jetzt umbiegen und daraus eine plötzliche Kehrtwende Russlands machen.Man kann ja über Putin denken,was man will,und er hat sicher auch seine eigenen interessen in Syrien ,aber in dieser Sache hatte er die vernünftigeren Argumente.Ach und die Kritik an seinen Anti-Schwulen-Gesetzen halte ich grade von ,deutscher Seite, für eine unerträgliche Heuchelei.Hier (durchaus zurecht)Putins Kampf gegen Schwule kritisieren,aber mit einem fanatischen Schwulenhasser als Papst hatte niemand ein Problem.Im Gegenteil,dem haben sie alle zugejubelt,die Putin jetzt kritisieren, widerlich
LöschenL.G.,der Doctor