Montag, 23. Dezember 2013

Gedanken zur Weihnacht



 
Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Nächstenliebe. Es ist die Zeit ,in der man ein Bisschen netter zueinander ist. Wir gehen mehr aufeinander ein, wir sind hilfsbereiter und wir sind auch spendenfreudiger, weil wir uns in dieser Zeit auch mehr Gedanken um jene machen ,die es nicht so gut haben .Kurz: Für diese Vier Wochen im Jahr sind wir die Menschen ,die wir immer sein wollten oder immer gehofft haben zu sein.

Das habe ich vor langer Zeit selber erlebt an einem Weihnachtsfest, das ich nie vergessen habe und nie vergessen werde. Damals, Anfang der Achtziger, ich war damals Vierzehn Jahre alt, waren wir ,Mutter und vier Söhne ,von Sozialhilfe abhängig, und hatten kaum etwas. Es war klar, das es keine Geschenke geben würde, denn wovon sollten sie bezahlt werden? Da klingelte es an der Tür und davor standen ein paar Freunde ,verkleidet als Weihnachtsmann und Engel und brachten Geschenke .

Ich weiß noch was ich bekam: Ein Buch, einen wunderbaren Jugendroman des russischen Autors Juri Korinetz, mit dem Titel: “Dort, weit hinter dem Fluss“, über die Freundschaft zwischen einem Jungen und seinem Onkel und ihre abenteuerliche Reise durch Sibirien. Diese Leute taten das einfach so, weil sie unsere Not kannten und wir ihnen am Herzen lagen. Und sie halfen uns auch ansonsten, wo sie konnten. Auf einfache Weise hatten sie so sehr viel Freude geschenkt und auch für Tränen der Dankbarkeit gesorgt. Ein solches Erlebnis prägt, wie diese Zeit überhaupt. Dadurch bekam ich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und eine Empathie für Armut, darum bin ich auch ein entschiedener Gegner von Hartz IV.

Uns wird immer eingetrichtert, das Egoismus toll ist, das Arbeitslose selber schuld an ihrem Schicksal sind ,selbst ,wenn sie Opfer unfähigen Managements oder Sparmaßnahmen sind. Sie  sollen nur Almosen bekommen, aber kein menschenwürdiges Leben führen, wenn sie sich nicht als Billig-Arbeitskräfte von der Industrie verheizen lassen wollen. Das sind die Auswüchse eines Systems, das Menschen nur noch nach ihrer Nützlichkeit für die Wirtschaft beurteilt und in dem Arbeitnehmer nur noch Kostenfaktoren und keine Menschen sind, in dem mal eben ein paar hundert oder tausend Arbeitsplätze gestrichen werden, weil die menschlichen Schicksale die dahinter stehen, nicht kümmern. Es zählt nur noch die Rendite.

Gegen diesen Zeitgeist müssen wir uns stellen, denn, um mal ein abgewandeltes Chaplin-Zitat zu verwenden: Zuerst kommt die Menschlichkeit und dann erst die Wettbewerbsfähigkeit.
Bemühen wir noch einmal Chaplins Rede an die Menschheit, in der es heißt: (…)Ihr seid keine Roboter ,ihr seid keine Tiere ,ihr seid Menschen! Bewahrt euch die Menschlichkeit in euren Herzen!(…) Das trifft wohl in etwa den Geist der Weihnacht: sich die Menschlichkeit im Herzen bewahren. Und das nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. Bewahrt sie euch und lasst euch nicht einreden ,das Egoismus toll ist.

Zum Schluss: An Weihnachten kommt es nicht darauf an, was man bekommt, sondern, was man von sich selber gibt.
In diesem Sinne:
Ein schönes, besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest, natürlich auch mit Geschenken,
Von eurem
Doctor

2 Kommentare:

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